Wie schon acht Jahre zuvor traf sich die Familie Bibergrau (die sich zufälligerweise aus den Mitgliedern unseres Stammes zusammensetzt) am Freitag des ersten Septemberwochenendes im Naturfreundehaus in Brombach um ein Familientreffen zu feiern. Wir reisten nicht nur ins tiefste Hessen, sondern auch ein paar Jahre in die Zukunft, denn das Krimilager stand unter dem Motto „Steampunk“. Kurz zur Begriffserklärung: Das ist eine Zukunft, in der die Industrialisierung nie statt gefunden hat. Es gibt keine Elektrizität, also muss man sich mit anderen, mechanisch betriebenen Gerätschaften behelfen. Dementsprechend sehen auch die Menschen in einer Steampunk-Welt aus. Man trägt Zylinder und Weste, hat aber einen mechanischen Haushaltsroboter. Verkleiden war also Pflicht, um die Illusion der Fantasiewelt so authentisch wie möglich zu gestalten.

Schnell stellte sich jedoch heraus: Der heitere Frieden der Familie Bibergrau bröckelte hinter der Fassade. Zwei Brüder, die auf das

Geld der Eltern aus waren, ein verliebter Haushaltsroboter, Betrügereien, Wut, Hass, Neid und Eifersucht, das alles waren kleine Tropfen die das Fass schließlich zum Überlaufen brachten. Und siehe da: Am nächsten Morgen lag Mutter Bibergrau tot in ihrem Schlafzimmer. Doch wer konnte es gewesen sein?

Jede*r hatte ein Motiv. Jede*r war verdächtig.

Unsere Sipplinge und RRs verbrachten den ganzen Samstag Nachmittag fleißig mit der Suche nach dem*der Mörder*in. Beweise wurden gesammelt und wieder verworfen. Familienstreitigkeiten wurden ausgetragen und wieder niedergelegt.

Durch eine geschickte Verkettung von Umständen offenbarte sich jedoch am Ende der Mörder: Der Haushaltsroboter, der sich aufgrund einer Fehlfunktion seiner Schaltkreise in das männliche

Familienoberhaupt der Bibergraus verliebt hatte, hatte dessen Frau aus lauter Eifersucht beseitigt.

Nach einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd, in deren Verlauf sich die Familienmitglieder mit dem Roboter sogar eine Schießerei mit Leuchtpistolen lieferten (Anmerkung der Verfasserin für besorgte Eltern: Das waren natürlich keine echten Waffen, sondern Geräusche machende Plastikpistolen. Sah aber gut aus.), konnte der mordende Roboter schließlich dingfest gemacht werden.

Am Ende des Abends wurde er dann von der intergalaktischen Androidensicherheit abgeholt und in Gewahrsam genommen.

Wollen wir hoffen, dass so ein schrecklicher Mordfall der Familie Bibergrau zum letzten Mal widerfahren ist.

 

Bericht von Susi

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert